Prävention durch Sport

Univ.-Prof. mult. Dr. med. Dr. h.c. mult. Wildor Hollmann

 

Ehrenpräsident des Weltverbandes für Sportmedizin

und der

Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention

 

INSTITUT FÜR KREISLAUFFORSCHUNG

UND SPORTMEDIZIN

Deutsche Sporthochschule Köln

Technisierung, Automatisierung, Roboterisierung unseres dienstlichen wie auch des privaten Daseins bewirken zwangsläufig körperliche Inaktivität. Körperliche, aber auch geistige Leistungsfähigkeit beruhen wesentlich auf der Inanspruchnahme der Skelettmuskulatur. Die damit verbundenen Reize wirken im hohen Maße präventiv wie auch therapeutisch und rehabilitativ gegenüber zahlreichen Risikofaktoren, solche die Lebensqualität und Lebenserwartung verschlechtern.

 

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stellt erstmals 1994 auf einer gemeinsamen Tagung mit dem Weltverband für Sportmedizin (FIMS) fest, dass Bewegungsmangel der Risikofaktor Nummer 1 sei, für die Entstehung von Stoffwechselkrankheiten aller Art. Die wichtigsten Risikofaktoren hinsichtlich einer Verkürzung der Lebenserwartung wie Hypertonie, Fettstoffwechsel und Kohlenhydratstoffwechselstörungen können durch körperliche Aktivierungsmaßnahmen in hohem Maße bekämpft werden. Dazu zählen vor allem Beanspruchungen auf allgemeineaerobe dynamische Ausdauer, aber auch auf Kraft und Koordination.

 

Als in der zweiten Hälfte der 1960er Jahre der Bewegungsmangel in der Bundesrepublik Deutschland immer mehr zunahm, beschloss der Deutsche Sportbund (DSB) eine groß angelegte Aktion im Sinne der Bewegungsförderung, die sogenannte Trimm-Aktion. Auf der Basis sportärztlicher Empfehlungen wurde ab 1974 besonders populär die „Trimming 130“ Propagierung. Millionen von Menschen, die vorher keinerlei Sport getrieben hatten, wurden aktiviert.

 

Viele Millionen von Ihnen wurden Mitglieder des Deutschen Sportbundes. Eine in der zweiten Hälft der 1970er Jahre vorgenommene Umfrage in der Bevölkerung ergab, dass über 90% aller Menschen die Trimm-Aktion kannten, ein Wert, den einige Spitzenpolitiker nicht erreichten.

 

Leider machte man den Fehler von jährlich neuen Zielsetzungen, die letztendlich

verschlechternd wirkten und die Zahl der Trimm-Aktion Teilnehmer immer weiter

zurückgehen ließ.

 

Hier setzt der Plan des Kollegen Hennig ein. Er stellt gewissermaßen eine Fortführung der Trimm-Aktion auf der Basis eigener Ideen fort. Hier kann nur ein voller Erfolg gewünscht werden!


TRI-Trimming®

Sämtliche Informationen über TRI-Trimming finden Sie auf www.tri-trimming.de.

Tri-Trimming® ist eigentlich keine neue Sportart, sondern Tri-Trimming® besteht aus den Ausdauersportarten Schwimmen, Radfahren und Laufen.

Sportmedizinisch ist hinreichend bekannt, dass insbesondere die Kombination dieser drei Sportarten für die Gesundheit förderlich ist. Durch die Abwechslung der Bewegungsmuster treten auch bei Anfängern weniger häufig Sportschäden oder Sportverletzungen auf.

 

 

 

Tri-Trimming® für Einsteiger umfasst die Durchführung einer Distanz eines Volkstriathlons, absolviert in einer Woche:

  • 500 m Schwimmen
  • 20 km Radfahren
  • 5 km Laufen oder Walking

Rezept für Bewegung

Interessierte Ärztinnen und Ärzte können Ihren Patientinnen und Patienten mit dem Rezept für Bewegung eine schriftliche Empfehlung für körperliche Aktivität geben. Vorwiegend werden die mit dem Qualitätssiegel SPORT PRO GESUNDHEIT zertifizierten Bewegungsangebote in den Sportvereinen, mit den Schwerpunkten Herz-Kreislauf, Muskel- und Skellettsystem, Entspannung/Stressbewältigung und Koordination/motorische Förderung empfohlen.

Wenn Ihre Ärztin/ Ihr Arzt Ihnen ein Rezept ausgestellt hat, können Sie mit Hilfe der regionalen Angebotsverzeichnisse alle Angebote in Ihrer Näher abrufen und sich einen passendes Bewegungsangebot aussuchen. Auf der Rückseite Ihres Rezepts finden Sie auch die Kontaktdaten des zuständigen Landessportbundes, der für Rückfragen zur Angebotssuche gerne zur Verfügung steht.

 

Hinweis:  Die Kurskosten müssen in der Regel vom Versicherten selbst getragen werden. Laut dem GKV-Leitfaden Prävention können Sport- und Bewegungsangebote, die mit dem Qualitätssiegel SPORT PRO GESUNDHEIT ausgezeichnet sind, von verschiedenen Krankenkassen finanziell unterstützt werden. Für Ärzte ist die Ausstellung des „Rezeptes für Bewegung“ eine freiwillige Leistung, die nicht über die gesetzlichen Krankenkassen abrechnungsfähig ist.